Interview with Chris Janka
"Maschinenbauer, Musiker,  Komponist und Klangforscher"

Als Kind konnte ich 80% der Automarken nur durch ihr Motorengeräusch identifizieren, damals zeichnete sich wohl schon ein Weg ab. 1990 schnappte ich mir die Gitarre meiner Mutter und gründete mit Freunden meine erste Band. Inspiration war die in jener Zeit sehr fruchtbare Gitarrenmusikszene aus den USA.

Schwierig, ich mache 3 Gsatzl draus:

 

- lang ersonnene Spontanität

- polyrythmische Normalität

-übertrieben vermiedene Langeweile

 

Gute Vorbereitung unterdrückt die Nervosität. Wenn nicht genug Zeit dafür war, dann hilft ein Kaltgetränk...

Als Kind hat mich ein öffentlich zugänglicher Apparat, ein kleiner Schaukasten, auf Maria Plain bei Salzburg fasziniert: Nach dem Einwurf einer 1 Schilling Münze bewegten und arbeiteten Heinzelmännchen in einem Bergwerk, das war faszinierende Unterhaltung!

Meine Automaten interpretieren starr programmierte (Computer)Musik rein mechanisch, wodurch diese an Natürlichkeit gewinnt: Mechanisierte Humanisierung!

Jetzt kann das MIDI Orchester digital gesteuert auch selber komponieren bzw. improvisieren: nonhumane Kreativität?

Klang ist faszinierend, nicht greifbar und doch immer präsent. Der Übergang von Klang zu Musik ist fließend und individuell unterschiedlich. Ich experimentiere gerne und versuche aus dem vorhandenem,gut bewährtem Instrumentarium auszubrechen um neue Wege der Klangerzeugung zu gehen um mich musikalisch zu inspirieren. Darum spiele ich manchmal mit meiner E-Gitarre Motoren, Lichter, Blitze oder auch Drähte.

Mit Blueblut präsentieren wir unser neues Album „Lutebulb“ in der Gruberhalle.

 

Solo spiele ich eine umgebaute Gitarre die als Stimmsystem Wendy Carlo's Alpha Tuning verwendet. Bei diesem Tuning gibt es keine einzige Oktave (!) dafür aber perfekte Quinten und kleine Terzen. Diese spiele ich über meinen „Sparklyfire“, ein 20000Volt Verstärker bei dem der Blitz den Ton erzeugt.

 

Das MIDI Orchestra wird im Nexus aufgebaut. Während der gesamten Festivalzeit improvisiert es selbstständig zu einer zuvor von mir in Saalfelden eingefangenen Toncollage.

Bei 3 Konzerten improvisiert es einmal mit Blueblut und Nicola Hein, und 2x mit ausgesuchten MusikerInnen des Festivals. Manchmal wird es auch zuvor programmierte Liedchen anstimmen.