Viel Neues zum Jubiläum des 40. INT. JAZZFESTIVAL SAALFELDEN
Das Jazzfestival Saalfelden feiert Geburtstag. Es blickt dabei auf eine eindrucksvolle Geschichte zurück und schlägt zugleich mit vielen Neuerungen die Brücke in die Zukunft.
Es war eine Hand voll junger Musikliebhaber, die Mitte der 70er Jahre nicht mehr ständig verreisen wollte, um Jazzkonzerte zu erleben. Kurzum beschloss man, die Jazzmusiker nach Saalfelden einzuladen – und gründete ein eigenes Jazzfestival. Anfangs noch in einem Pferdestall veranstaltet, wuchs das Festival über die Jahrzehnte zu einem der renommiertesten seiner Art in Europa.
Mehr als 70 Konzerte in der Stadt und auf den umliegenden Bergen
Zum 40. Jubiläum werden das Festival und sein Umfeld umgestaltet. Von bisher etwas mehr als 40 Konzerten wird ab 2019 auf über 70 Konzerte aufgestockt, mehr als die Hälfte davon bei freiem Zugang. Es gibt zahlreiche neue Bühnen. Intendant Mario Steidl und Produktionsleiterin Daniela Neumayer haben sich viel vorgenommen. „Auf dem Stadtplatz schaffen wir ein neues Festivalzentrum mit einer eigenen Konzertbühne und einem jungen und attraktiven Gastronomiekonzept. Es wird ein Platz, auf dem es brutzelt und brodelt, ein Treffpunkt für Jung und Alt, für Einheimische und internationale Besucher“, sagt Daniela Neumayer.
Neue Konzertreihe und „Artists in Residence“
„Wir haben über ein Jahr lang an dem neuen Konzept gefeilt. Wir wollen weit mehr Menschen als bisher die Möglichkeit bieten, im Rahmen unseres Festivals Musik zu entdecken, sich auch auf ungewöhnliche Acts einzulassen oder einfach zusammen eine gute Zeit auf unserem Festival zu verbringen“, sagt der künstlerische Leiter Mario Steidl. Es gibt so viele großartige Künstler und Künstlerinnen, deren Projekte kleinere und intimere Räume brauchen. Zudem möchte ich neue Rahmenbedingungen schaffen, die das spontane Aufeinandertreffen von Künstlern und Künstlerinnen ermöglichen sollen.“ Steidl hat dazu mit Maja Osojnik und Lukas König zwei Artists in Residence nominiert, die gleich mehrere Projekte präsentieren werden – in einem alten, leerstehenden Bezirksgericht ebenso wie in der Buchbinderei eines kunstsinnigen Mäzens. Weitere Konzerte finden sich beispielsweise in einer Buchhandlung und im Museum Schloss Ritzen. Auf den umliegenden Almen kommen noch einige Überraschungen hinzu – wie etwa eine ganztägig geführte Konzert-Wanderung mit Musikern wie Lukas Kranzelbinder und Jim Black. Ein ganzer Park inmitten des Ortes wird zum musikalischen Treffpunkt im Grünen – mit drei Tagen voller DJ-Sets und Konzerten.
Auch die sogenannte „Ranch“ - jener Ort, an dem das Festival 1978 aus der Taufe gehoben worden ist - wird dieses Jahr erstmals wieder bespielt. Das Sketchbook Quartet und Wolfgang Puschnig mit „Fulsome X“ werden hier bereits am Mittwoch auftreten.
Arch. DI Wolfgang Hartl, Obmann des Vereins Zentrum Zeitgenössischer Musik, der sich unter anderem für die Programmierung des Festivals verantwortlich zeichnet, ist begeistert: „Ich kann mich noch genau an die damaligen Ranch Konzerte erinnern. Dass wir gerade in diesem Jahr zum 40. Jubiläum an den Ort des Beginns zurückkehren, freut mich ganz besonders und wird wohl auch bei einigen anderen für Bauchkribbeln sorgen.“
Jazz auf den umliegenden Almen
Auf zwei Almhütten - der Forsthofalm und der Stöcklalm - sowie auf dem Vorderkühbühelhof treten Bands vor der grandiosen Bergkulisse der Steinberge auf. Wer diese wirklich außergewöhnlichen Konzerte erleben möchte, muss einfach nur die Wanderschuhe schnüren, auf den Berg gehen, um dann bei einem kühlen Bier und einer zünftigen Brettljause die einzigartige Atmosphäre dieser Konzerte genießen zu können.
Kostenloses Rahmenprogramm für Jazzfans und Szenekenner
Veranstalter Marco Pointner freut sich: „Saalfelden verspricht mit der Neukonzeption fünf großartige Festivaltage, prall gefüllt mit Konzerten und ist mit seinem Programm ein absoluter Hot Spot für Jazzfans und Szenekenner. Mit seinem kostenlosen Rahmenprogramm in und um die Stadt herum bietet das Festival zudem ein einzigartiges Flair erfüllt von Musik und das über den ganzen Tag verteilt.“
Wer nach unzähligen Konzerten, die ohnehin schon bis in die Nacht hinein andauern, noch immer nicht genug hat, kann bei groovigen Late Night Konzerten im Kunsthaus Nexus bis in die frühen Morgenstunden feiern und abtanzen.
Programm-Höhepunkte aus der ganzen Welt
Das Festival wird traditionell von einem österreichischen Künstler eröffnet, an den ein Auftragsprojekt vergeben wird. Dieses Jahr fiel die Wahl auf den jungen Bassisten Manu Mayr, der sich in einem Duo mit Susanna Gartmayer präsentieren wird. Christian Muthspiel hat für Saalfelden das 18-köpfige Orjazztra Vienna gegründet und Daniel Riegler präsentiert ebenso ein neues Projekt gemeinsam mit Anthony Coleman. Auch zahlreiche internationale Künstler und Künstlerinnen sind bereits fixiert: Sylvie Courvoisier aus den USA wird mit Ken Vandermark, Nate Wooley und Tom Rainey ihr neues Album präsentieren, ebenso wie die Saxophonistin Anna Webber. Die lebendige Jazzszene Frankreichs präsentieren das ungewöhnliche Trio Abacaxi um den Gitarristen Julien Deprez sowie das Duo Theo Ceccaldi und Roberto Negro. Skandinavien wird mit der energetischen Mette Rasmussen im Duo mit Tashi Dori vertreten sein und der Akkordeonist Frode Haltli die BesucherInnen mit seinem Projekt „Avant Folk“ verzaubern. Selbstverständlich dürfen auch große Namen der aktuellen Jazz-Szene nicht fehlen: Der Schlagzeuger Jim Black zeigt in Saalfelden ein brandneues Projekt und der Ausnahme-Saxophonist Joshua Redman wird gemeinsam mit Ron Miles, Scott Colley und Dave King eines seiner wenigen Europakonzerte spielen.
Das 40. Internationale Jazzfestival Saalfelden verspricht somit eine ganz besondere Ausgabe zu werden. www.jazzsaalfelden.com
SAVE THE DATE: Das 41. Jazzfestival Saalfelden findet vom 20. bis 23. August 2020 statt.
Tickets für die Mainstage-Konzerte, die Konzertwanderung und die „Ranch“ können hier unter www.jazzsaalfelden.com erworben werden oder unter monika.seer@saalfelden-leogang.at.